M. Dupuytren

Der Morbus Dupuytren  (oder Dupuytren-Kontraktur) ist eine Erkrankung des Bindegewebes der Finger, die eine fortschreitende Bewegungseinschränkung zur Folge hat. Durch Bindegewebe-Wucherungen kommt es meist am Ring- und Kleinfinger zu einer starren Beugung, die eine volle Streckung verhindert. Risikofaktoren sind Rauchen, Alkoholkonsum und eine Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus), eine familiäre Häufung ist beschrieben. Es handelt sich nicht um eine Erkrankung der eigentlichen Beugesehne, sondern des Bindegewebes.

In frühen Stadien ist eine Bestrahlung der Handfläche möglich, bei deutlichen Bewegungseinschränkungen ist jedoch eine OP anzuraten. Neben einer offenen OP über einen Hautschnitt in der Handfläche mit kompletter Entfernung des Gewebes kommt auch die sogenannte Nadelfasziotomie in Betracht. Hierbei wird nach lokaler Betäubung mit einer Nadel durch die Haut der feste bindegewebige Strang mehrfach perforiert und damit geschwächt. Anschließend kann der Finger wieder voll gestreckt werden. Der große Vorteil dieser Methode ist die deutlich kürzere Heilungsdauer, weil kein großer Hautschnitt erfolgt, ebenso treten keine Narben an der Handfläche auf; auch wird deutlich weniger gesundes Gewebe geschädigt; Nachteil ist die im Vergleich etwas höhere Rate an Wiedererkrankungen (sogenanntes Rezidiv). Sehr wichtig ist die konsequente Nachbehandlung mit Eigenübungen, die jeden Tag mehrfach eine volle Streckung der Finger erfordern, um das erreichte Bewegungsausmaß zu erhalten.

Durch erneute Strangbildungen kann es auch in der Folge zu einem Rezidiv der Erkrankung kommen. Es ist dann eine erneute Behandlung angezeigt.