Kyphoplastie bei Wirbelkörperbrüchen

Bei der weit überwiegenden Zahl an Patienten wird die sogenannte Ballonkyphoplastie angewendet. Hierbei wird in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung über zwei 1 cm lange Hautschnitte eine dünne Nadel in den Wirbelkörper eingebracht, wobei die exakte Position mit dem Röntgengerät bei jedem OP-Schritt geprüft wird. Durch diese Nadel wird ein spezieller Ballon in den Wirbelkörper eingebracht und mit einer röntgendichten Flüssigkeit kontrolliert gefüllt. Durch die Aufdehnung des Ballons wird der eingesunkene Wirbelkörper wieder aufgerichtet und der dadurch entstandene Hohlraum wird mit einem speziellen, gewebeverträglichen Knochenzement aufgefüllt. Nach dem Aushärten des Zementes wird die Nadel entfernt und die Hautwunden werden verschlossen.

Die Operation dauert etwa 20 Minuten pro Wirbelkörper. Ein relevanter Blutverlust entsteht nicht.

Meist wird eine schnelle und ausgeprägte Schmerzreduktion direkt nach der Operation erreicht. Die Erfolgsrate der OP liegt bei etwa 80-90%.

Keine Operation ist 100% risikolos. Bei der Kyphoplastie kommt es hin und wieder zu Zementleckagen, also dem Auslaufen des Zementes neben den Wirbelkörper. Wenn der Zement nicht in den Wirbelkanal gerät, sind meist keine weiteren Maßnahmen nötig, weil nur selten Beschwerden auftreten. In sehr seltenen Fällen können dauerhafte neurologische Schäden bis hin zur Querschnittslähmung auftreten.

Fixateur interne

Wenn aufgrund der hochgradigen Instabilität des Wirbelkörperbruches eine Kyphoplastie nicht mehr ausreicht, kann ein sogenannter Fixateur interne erwogen werden. Hierbei wird über einen Hautschnitt am Rücken eine stabile Schrauben-Stangen-Konstruktion aus Titanstahl eingebracht, die den Wirbel stabilisiert. Diese Schrauben können zusätzlich mit Knochenzement stabilisiert werden. Diese Methode wird nur bei deutlichen Instabilitäten angewandt, da die Operation deutlich grösser als die Kyphoplastie ist und einen höheren Blutverlust bedeutet.