Akute Meniskusschäden treten am Kniegelenk meist durch ein Verdrehtrauma auf, wenn beispielsweise bei festem Stand der Körper über das Knie gedreht wird. Meist treten akute Schmerzen im Gelenk auf, die sich bei Belastung verstärken. Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit sind häufig. Auch Blockierungen des Gelenks können auftreten, wenn sich der Meniskus im Gelenk verklemmt. Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung und ein MRT gesichert.

Lange wurden alle Risse in den Menisken konsequent entfernt. Heute wissen wir, dass, wann immer es möglich ist, der Meniskus durch eine Naht erhalten werden sollte. Es gibt jedoch nur bestimmte Rissformen, die sich für eine Naht eignen. Da der Meniskus als knorpelähnliches Gewebe keine guten Heilungseigenschaften hat, können nur Risse im gut durchbluteten Teil, der nahe an der Gelenkkapsel liegt, zusammenwachsen. Glücklicherweise liegen die meisten akuten Meniskusverletzungen in diesem Gebiet. Mehrfache (fragmentierte) Risse können nur in Ausnahmefällen erhalten werden. Auch mit den hochwertigen aktuellen MRT Aufnahmen kann vor der OP nicht sicher vorausgesagt werden, ob eine Naht möglich ist. Dies ist daher immer eine intraoperative Entscheidung, weil nur unter direkter Sicht die Nahtfähigkeit sicher beurteilt werden kann.

Die Naht erfolgt minimal-invasiv im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Mit modernen speziellen Nahtinstrumenten kann das Gewebe sicher und schnell fixiert werden.

In der Nachbehandlung erfolgt zunächst eine zweiwöchige Ruhigstellung in einer Streckschiene, um die bestmöglichen Heilungschancen zu erreichen. Danach wird mit einer Bewegungsschiene die Beugung des Knies für weitere 4 Wochen eingeschränkt, weil mit zunehmender Beugung die Belastung der Naht steigt.

Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Heilungspotenz kann in ca. 10% der Fälle mit einer Naht keine Ausheilung erzielt werden. In einem solchen Fall muss dann der instabile Meniskusanteil in einer zweiten kurzen Operation entfernt werden.