Eine häufige Ursache für Schmerzen an der Schulter ist eine Imbalance der beteiligten Muskeln. Aufgrund der kleinen Gelenkpfanne und des großen Oberarmkopfes können die Knochen das Gelenk nicht alleine stabilisieren.  Das Schultergelenk ist vor allem weichteilgeführt; dies bedeutet, dass die Muskeln, die die Schulter bewegen, auch für die Stabilität im Schultergelenk sorgen. Diese sogenannte Rotatorenmanschette besteht aus 4 Muskeln, die den Oberarmkopf umschließen und die verschiedenen Bewegungen (Vorwärts-Rückwärtsheben, Seitwärtsheben, Außen- und Innendrehung) ausführen. Dabei ist ein komplexes Zusammenspeil der verschiedenen Muskelanteile nötig. Kommt es hier zu einer Imbalance zwischen den verschiedenen Muskelgruppen, sind häufig Schmerzen die Folge. Die üblichen Untersuchungen zeigen dann keine krankhaften Befunde, da die Probleme im Bewegungsablauf liegen und nicht mit bildgebenden Verfahren dargestellt werden können. Die ärztliche Untersuchung und die genaue Befragung führen hier zum Ziel.

Als Therapie werden vor allem Übungen der Schultermuskulatur und Koordinationsübungen angewandt. Diese können krankengymnastisch angeleitet werden, der wesentliche Effekt wird aber durch eine eigenständige Kräftigung der Muskeln in der Rotatorenmanschette erreicht. Hierzu gibt es spezielle Übungsblätter mit spezifischen Übungen, die, je nach erreichtem Trainingsgrad, in Intensität und Frequenz gesteigert werden.